Pressemitteilung
Unterwegs in Siegen Besichtigung von Krematorium und Führung auf dem Lindenberg Friedhof
Unterwegs in Siegen Besichtigung von Krematorium und Führung auf dem Lindenberg Friedhof
Diesjähriger Ausflug des Amb. Hospizdienstes, führte uns, auf Wunsch vielen Ehrenamtlichen nach Siegen. Dort besuchten wir das Krematorium und den Lindenbergfriedhof. Das Wetter spielte schonmal mit. Bei Strahlendem Sonnenschein ging es an dem Samstagvormittag los. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt, erreichten wir das Krematorium, das seit 2005 privatwirtschaftlich nach modernsten Gesichtspunkten betrieben wird und zu den größten und modernsten in ganz Europa zählt. Die Feuerbestattungsanlage beschäftigt 10 Mitarbeiter, die derzeit fast rund um die Uhr im Schichtdienst im Einsatz sind. Täglich finden dort zwischen 120 und 160 Einäscherungen statt, die mit Symbolen aus der Natur. Holz, Kerzenlicht, Mondlicht und Sonnenblumensaat begleitet werden. Der Fachbereichsleiter erzählte in einer einfühlsamen und pietätsvollen Weise von seiner Arbeit, von den Prozessen, sie im Krematorium ablaufen und was unternommen wird, um den Angehörigen einen angemessenen Abschied von ihren Verstorbenen zu ermöglichen. Dazu gehören individuelle Trauerfeier, selbstgewählte Lieblingsmusik, manchmal auch lieblingsfilme und Geschichten über den Verstorbenen. Auf Wunsch können Angehörige auch dabei sein, wenn der Sarg dem Feuer übergeben wird.
Nach den interessanten Geschichten aus dem Krematorium, führte uns der Weg weiter auf den Lindenberg Friedhof. Nicht ahnend, wie groß er ist, mussten wir zunächst die Dame finden, die uns an dem Tag durch den Friedhof begleiten sollte. Sie wartete geduldig im Schatten, bis wir alle, jeder in seinem Tempo, den Berg runter gelaufen sind.
Der Lindenbergfriedhof ist der größte Friedhof im Stadtgebiet von Siegen, der in 1857 gegründet wurde. Jährlich finden dort etwa 380 Bestattungen statt. Wir haben uns für den Tag nur ein Teil des Friedhofs vorgenommen. Und zwar den Gruftenweg. Dazu erzählte Frau Lange Geschichten aus vergangenem Jahrhundert, während wir die zum Teil stark beschädigte Grabstätten bewunderten. Angelegt wurden sie ab 1889. Auf einer Strecke von 280 Meter reihen sich dort 60, teils kunstvoll gestaltete, Gruften aneinander. Historisch wertvoll ist die Anlage nicht nur aus Sicht des Denkmalschutzes. Sie ist ein Zeitzeugnis, dass eine Epoche der Siegener Geschichte anschaulich macht, in der Siegen sich als aufstrebende Industriestadt etablierte. Uns wurde deutlich und sichtbar, dass der Zahn der Zeit stark an den Gruften genagt hatte. Keine dieser Grabstätten soll aber aufgegeben oder eingeebnet werden, denn der Gruftenweg steht seit 1999 unter Denkmalschutz. Gruften sind eine in Westfalen seltene Bestattungsform. Schon deshalb ist der Gruftenweg besonders erhaltenswert. Familien der Siegener Oberschicht schufen sich damit beeindruckende Grabdenkmäler, welche von Generation zu Generation weitervererbt wurden und die noch heute vom Wohlstand der Stadt zeugen.
Am Abend dann, folgte endlich das lang ersehnte kulinarische Highlight des Tages: die Sülze mit Bratkartoffeln, von der einige Ehrenamtlichen schon während der Autofahrt berichteten.
Alle hatten großen Hunger und es schmeckte herrlich frisch und lecker. Die Atmosphäre auf dem Marktplatz Mitte im Hungen war sehr angenehm, gefühlt mit vielen Gesprächen und Gelächtern vieler Lokalgäste. Auch bei uns am Tisch wurde viel erzählt und viel gelacht. Nachdem Abendessen machten wir uns glücklich, zufrieden und gesättigt auf den Heimweg. Es war ein rundum gelungener und harmonischer Ausflug und die Erinnerungen an diesen Tag werden bestimmt noch lange nachklingen.